In unserer Familie wollen wir uns wohl fühlen. Doch da Familie ein Ort ist, wo immer unterschiedliche Menschen mit eigenen Bedürfnissen aufeinandertreffen, gehören Konflikte schlicht zum Familienalltag dazu. Diese können uns sehr herausfordern, anstrengen und an unseren Kräften zehren. Manchmal fordert uns ein Kind besonders heraus, auch dies kenne ich aus eigener Erfahrung als Mutter nur zu gut.

Doch wenn wir diese Konflikte dazu nutzen, in der Auseinandersetzung uns selbst und unser Gegenüber besser kennenzulernen, können sie sehr wertvoll für uns sein.

Wir können herausforderndes Verhalten unserer Kinder und Jugendlichen als Einladung verstehen, auf die darunterliegende Ebene zu schauen. Dieser Perspektivenwechsel vom „Problemkind“ zum wertvollen Hinweisgeber kann festgefahrene Strukturen stark verändern.

Wenn es jemandem in der Familie nicht gut geht, betrifft dies die ganze Familie. Aus diesem Grund ist immer die ganze Familie willkommen, auch wenn ich primär mit den Eltern arbeite. Die Kinder sind eingeladen, sich jederzeit einzubringen, sie können jedoch auch einfach spielen oder sich zurückziehen. Immer wieder habe ich eindrücklich erlebt,  wie entlastend es für Kinder und Jugendliche sein kann, wenn sie erleben können, dass die Eltern ihrer Verantwortung für die Qualität der Beziehung in ihrer Familie bewusst werden und diese (wieder) übernehmen.